KBH Banner









Halsband

Das Leben ist wie ein Hundehalsband - oder: vom Collie zum Collie.........







Hundeleben













Mein "Hundeleben" begann, als ich als Achtjährige den dreimonatigen Langhaarcolliewelpen Chico in die Familie eingeschleust habe. Chico und wir Kinder waren ein Herz und eine Seele - und meine Mutter hat es mit ihm bis zur Schutzhund 3 - Prüfung geschafft. In der "guten alten Zeit" war Kind-Sein wirklich schön: der Hund durfte überall hin mit, wir spielten auf der Straße, und wenn ein Auto kam, drängte uns unser Chico zur Seite. Regelmäßig mussten wir ihn dann retten, weil er nicht zum Straßenrand ging. Wir holten ihn zu Hilfe, wenn wir unser Waldstück vor den Kindern der Nachbarsiedlung verteidigen mussten, und keine Eltern mokierten sich darüber, dass da ein Hund mitmischte. Aber die legendäre "Lassie" war auch noch in allen Köpfen, und einem Collie wurde so gut wie alles verziehen.

Chico Chico 2 Chico 3











Dann kam eine lange hundelose Zeit - es waren 12 Jahre, in denen ich heiratete, wir Haus bauten und zwei Töchter bekamen. Ich liebe Hunde schon seit jeher, aber Hundeliebe bedeutet auch Verzicht, wenn ein Hund nicht artgerecht gehalten werden kann.

Aber dann war die Kinderplanung abgeschlossen, unser Blockhaus auf einem großen Grundstück im Norden der Stadt Leonding, ganz nahe an der Stadtgrenze von Linz, im sogenannten "Kürnberger Wald", fertig, und es konnte endlich wieder ein Hund einziehen. Der Gedanke war: kleiner Hund passt zu kleinen Kindern - so kam der Langhaardackel Bronko zu uns.

Nachdem wir Bronko im Alter von sechseinhalb Jahren wegen der fortschreitenden und äußerst schmerzhaften Dackellähme einschläfern lassen mussten, stieß der Deutsche Schäferhund Asterix zu uns.

Asterix kam aus dem Tierheim und war 6 Monate alt. Unser Optimismus, dass ein so junges Tier keine großen Verhaltensstörungen aufweisen könne, wurde rasch vernichtet. Asterix war sehr unsicher und fürchtete sich vor allem und jedem. Diese Unsicherheit ließ den jungen Rüden aggressiv und oft teilweise unberechenbar werden. Hund und Kinder (damals 12 und 8 Jahre alt) konnten niemals unbeaufsichtigt gelassen werden.

Eine große Hilfe waren die Trainer unserer Hundeschule (SVÖ OG 37 Linz-Wegscheid), die mir geduldig und mit all ihrem Können und Wissen halfen, dass mein mir damals unbekannter Hund und ich ein Team wurden. Mit ihm habe ich mehr als 25 abgelegte Leistungsprüfungen, Turniere und eine Rettungshunde-Eignungsprüfung abgelegt. Wir sind im wahrsten Sinne des Wortes zusammengewachsen, und ich kann sagen, dass er mir mehr über Hunde gelehrt hat als jedes Buch es je könnte.

Asterix als Fährtenhund Asterixrettung Asterix Rettungshund











Seit dem Jahr 2005 trug ich mich mit dem Gedanken, einen zweiten Hund anzuschaffen. Asterix' Ausbildung war zum Großteil abgeschlossen und mit seinen damals fünf Jahren wurde er zuhause zunehmend fauler und dicker. Meine größte Furcht war (weil er anderen Hunden meist dominant bis aggressiv gegenüberstand), dass Asterix keinen weiteren Hund dulden würde. Ich hätte gerne wieder einen Collie gehabt, aber die Collies, die ich damals im Internet fand, glichen so gar nicht meinem legendären Chico.

Aber ich wurde auf die Tervueren aufmerksam. Im Aussehen den früheren Collies sehr ähnlich, schienen sie mir auch gute Sport- und Gebrauchshunde zu sein. Da ich inzwischen auch Breitensport-Kursleiter des SVÖ in meiner Ortsgruppe war, war dies ein sehr wichtiger Aspekt.

So kam aus der ungarischen Zuchtstätte "comme un reve noir" im April 2006 die Tervueren-Hündin Pöti (genannt „Suri“) zu uns.

Und meine Ängste bezüglich Asterix' Hundeaversion erwiesen sich als völlig unbegründet - Asterix war von Anfang an Suris ergebener Diener.

Durch Suri stellten wir fest, wie wichtig die ersten Lebenswochen eines Welpen für dessen weitere Entwicklung sind. Sie war optimal geprägt und versorgt. Es gab nie Probleme mit der Verdauung, mit Parasiten oder einem überängstlichen Verhalten.

poeti Suri und Asterix Suri iha wels











Suri hat alle unsere Erwartungen übertroffen. Ihr erstes Auftreten im Leistungssport beim Vereinsturnier 2007 endete mit einem 2. Platz in der BGH1-Klasse, bei unseren Besuchen im Ausstellungsring erreichte sie den Titel des Österreichischen Champions. Wir haben es gemeinsam bis zur BGH 3 (höchste Stufe Unterordnung) und FH 3 (höchste Stufe Fährtenarbeit) geschafft und auch die Rettungshunde-Eignung abgelegt.

In dieser Zeit habe auch ich mich weitergebildet: ich habe den SVÖ-Welpenkursleiter und den SVÖ Kursleiter 1+2 gemacht, verschiedene Züchterseminare und das Zertifikat zum Fährtenleger. Ich leite den Breitensportkurs in unserem Hundeverein und arbeite dort auch als Vorstandsmitglied mit

Faehrte Antrax Suri Antrax Boogie ich Breitensport











Außerdem schufen wir uns ein zweites Domizil: ein Häuschen in den Bergen im Süden Oberösterreichs. Besonders der Garten hat es den Hunden angetan: da ist Klettern angesagt, die Hausumrundung wird zum Hunde-Abenteuer.

Fast 13 Jahre durften wir unser Leben mit Suri teilen. Sie hat uns 21 Welpen geschenkt, von denen wir zwei ebenfalls in unsere Familie aufnahmen: Antrax aus dem A-Wurf und Boogie aus dem B-Wurf.

Boogie schenkte uns mit dem C-Wurf 8 entzückende Welpen. Auch sie trat in die (großen) Stapfen ihrer Mutter und wird - genauso wie Bruder Antrax - in der höchsten Stufe von Unterordnung und Fährenarbeit geführt. Beide haben ebenfalls den Österreichischen Champion errungen, Boogie außerdem den Österreichischen Jugendchampion.

Antrax war mein wahr gewordener Traum in der Unterordnung - sein Gang und seine Aktion waren einzigartig. Leider "ging" er zu viel - durch eine Verletzung bildete sich ein Sarkom im Gelenk, und wir mussten ihn mit 9 Jahren gehen lassen.

Mit den Jahren ändern sich auch Prioritäten. So kam 2019 unser erstes Enkelkind zu Welt. Und ich besann mich wieder an meine Kindheit: das Spiel mit meinem Collie. Diesmal wurde ich - anders als noch vor einigen Jahren - fündig.

Wir holten aus der deutschen Zuchtstätte "Glenoak" ein Langhaarcolliemädchen, das unserer Boogie eine gute Gefährtin und Spielpartnerin wurde. Glenoak Lady in Black - wirklich ladylike ist sie nicht, die Kleine, sondern ein cleveres, lebhaftes Fellbündel. So entschieden wir uns, sie "Cleo" zu rufen (Cleopatra - auch eine Hommage an unseren Schäferhund Asterix).
Cleo liebt Menschen und Tiere - und das ist uns sehr wichtig, weil unsere kleine Enkelin oft bei uns ist. Die Langhaarcollies sind für Kinder einfach geeigneter als die belgischen Schäferhunde, weil ihre Reizschwelle höher ist.
Und auch auf den sportlichen Teil muss ich nicht verzichten - klein-Cleo zeigt schon super Ansätze auf der Fährte und ist sehr intelligent, sodass ich sicher bin, auch mit ihr alle Sportarten mit ähnlichen Ergebnissen machen zu können wie bisher.

Cleo Welpe Cleo Faehrte Cleo sitzend











Und sollten doch einmal schlechtere Ergebnisse gemacht werden - Cleo ist unschuldig - oder können diese Augen lügen???
Cleo 9.2.2020